Wort zum Monat

Die Beziehung zu Gott stärken

Was ist es eigentlich, was uns gläubige Christen ausmacht? Was unterscheidet uns von anderen? Ich denke, es ist in erster Linie, dass wir betende Menschen sind. Menschen, die ihre Freude, ihre Sorgen, alles, was sie bewegt, Gott im Gebet anvertrauen. Eben Menschen, die in Beziehung mit Gott leben.

Von Jesus wissen wir, dass er sich immer wieder zum Gebet zurückzog. Und seine Art und Weise zu beten, veranlasste seine Jünger ihn zu bitten: „Lehre uns beten“. Und Jesus lehrt sie, Gott ihren Vater zu nennen. Jesus sagt uns, dass wir Gott Vater, ja Papa, nennen dürfen und ihm alles sagen können, weil er uns als seine Kinder liebt und uns gibt, was wir wirklich brauchen, um glücklich zu sein. In der Stille des Gebetes können wir dann auch besonders seine Nähe erfahren und im Herzen hören, was er uns sagen möchte. So ist das Gebet ein persönliches, vertrauensvolles, inniges Gespräch zwischen Mensch und Gott. Es ist die gelebte, von Vertrauen und Liebe geprägte Beziehung zwischen Gott und mir.

Wie bei jeder anderen Beziehung auch, kann es jedoch passieren, dass sie langsam einschläft, weil man nicht mehr miteinander spricht. Wenn ich nicht mehr bete, wenn ich mir keine Zeit mehr nehme für meine persönliche Gottesbeziehung, dann kann es passieren, dass sie langsam immer mehr in den Hintergrund gerät und ich Gott ganz aus den Blick verliere.

Papst Franziskus hat zu Beginn des Jahres 2024 dieses Jahr als ein „Jahr des Gebetes“ ausgerufen. Es soll darum gehen, die persönliche Beziehung zum Herrn zu stärken. So schreibt Papst Franziskus: „In erster Linie geht es darum, den Wunsch wiederzuerlangen, in der Gegenwart des Herrn zu sein, ihm zuzuhören und ihn anzubeten". Wir dürfen Gott nahe sein und können uns in seiner Gegenwart angenommen und geborgen fühlen.

In diesen Tagen gehen wir mit großen Schritten auf Ostern zu. Das größte Fest von uns Christen, wo wir feiern, dass Jesus durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung den Tod ein für alle Mal besiegt hat. Das Fest, an dem wir feiern, dass Gottes Liebe zu uns stärker ist als der Tod. In diesen Tagen der Vorbereitung auf Ostern ist es eine gute Möglichkeit, die eigene Gottesbeziehung zu stärken. In dem wir uns Zeit für den Herrn nehmen und seine Nähe im Gebet suchen.

Pastor Stefan Herr